Der Verein „Energiewende Vogt e.V.“ steht für eine konstruktive, faktenbasierte und wertschätzende Auseinandersetzung mit der Energiewende in der Region Vogt. Wir setzen uns dafür ein, dass die Region Vogt ihren Beitrag zur Energiewende leistet. Wir machen uns stark für eine zukunftsfähige Energieversorgung bei uns vor Ort für Strom, Wärme und Verkehr aus erneuerbaren Energiequellen, sowie für die konsequente Nutzung aller Energiesparpotentiale. Wir möchten mit Wissensvermittlung und Dialog dazu beitragen, dass möglichst viele Bürger*innen den Transformationsprozess, den die Energiewende für uns alle mit sich bringt, wohlwollend begleiten und daran teilhaben. Im Sinne eines guten Verständnisses und einer hohen Akzeptanz für Maßnahmen und Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung und zum Energiesparen in der Region fordern und fördern wir größtmögliche Transparenz und Zusammenarbeit von allen Akteuren.
Wir stehen hinter den demokratisch gefassten Entscheidungen der Bundesrepublik Deutschland, die Energieversorgung auf erneuerbaren Energiequellen umzustellen: Gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz reduziert Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65% und bis 2040 um mindestens 88% gegenüber 1990; bis spätestens 2045 wird Deutschland klimaneutral. Einen wesentlichen Beitrag dazu muss die Energiewirtschaft leisten, die derzeit durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe (Kohle, Öl, Erdgas) den Klimawandel maßgeblich mit verursacht. Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Geothermie sind die Zukunft für alle Bereiche der Energieversorgung – Strom, Wärme und Verkehr. Bereits heute haben erneuerbare Energieträger einen Anteil von knapp 50% an der Energieerzeugung im deutschen Strommix; der Anteil von Windenergie beträgt ca. 23%. Ein Windrad versorgt ca. 3.000 Haushalte mit sauberem Strom. Bei der Wärmeerzeugung und im Verkehr überwiegen allerdings noch immer fossile Energieträger (Wärme 85%, Verkehr 93%). Für die Umstellung dieser Sektoren z.B. auf Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge ist mehr Strom nötig – und deshalb der massive Ausbau von Wind- und Sonnen-Kraftwerken. Strom aus Wind und Sonne ist schon längst günstiger als alle anderen Arten der Stromerzeugung. Dabei sind externe Folgekosten wie Schäden für Umwelt oder Gesundheit noch nicht berücksichtigt – ebenso wenig wie Risiken des Imports fossiler Rohstoffe oder Uran für unsere geopolitische Sicherheit und Unabhängigkeit. Der Krieg in der Ukraine macht auf bis vor kurzem unvorstellbare Weise deutlich, dass wir die Energiewende massiv beschleunigen müssen – auch in der Region Vogt.
In Baden-Württemberg sind Abläufe zur Planung und Genehmigung von Windparks und anderen Anlagen zur Energieerzeugung und die damit verbundene Einbindung der Bürger*innen rechtlich geregelt. Die dabei vorgesehenen Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume wollen wir zugunsten der Region Vogt mit dem Ziel nutzen, die Energiewende möglichst schnell und umfassend umzusetzen. Wir vertrauen auf die wissenschaftlich fundierten Bewertungen von Kosten, Nutzen und Auswirkungen solcher Anlagen auf Mensch und Natur, die die Grundlagen für jede Planung und Genehmigung bilden. Dazu gehören u.a. ihr Beitrag zum Klima- und Artenschutz, Energieerträge, Naturschutz, Landschaftsbild, Schall, Schattenwurf, Verkehr, Arbeitsmarkt, Steuereinnahmen für die Gemeinde, und deren sorgfältige Abwägung untereinander. Auch im Wald der Region Vogt gibt es enormes Potential für die regenerative Energieerzeugung. Dass dafür keine ökologisch wertvollen Bestände gerodet werden, sondern Flächen, die bereits intensiv forstwirtschaftlich bewirtschaftet und oft von Klimawandel geschädigt sind, ist durch die Genehmigungsverfahren gewährleistet. Vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahmen werten Flächen sogar ökologisch auf, so dass der Wald insgesamt widerstandsfähiger und wertvoller wird. Als Gemeinde profitieren wir von der Energiewende vor Ort: Wir stellen uns zukunftssicher auf, erhöhen über Gewerbesteuer-Einnahmen unseren finanziellen Spielraum, und sparen Energie und damit Kosten ein.